Die neue BahnCard – Ihr Fahrplus in die digitale Zukunft?

In einer Welt, die immer digitaler wird, ist es keine große Überraschung, dass die digitale Zukunft jetzt auch bei der Deutschen Bahn zur Gegenwart wird.

Ab dem 9. Juni 2024 können Millionen Bahncard-Kunden ihre Preisvorteile ausschließlich digital nutzen. Das heißt, Nutzer, die bislang die Vorteile des preiswerten Reisens mit einer Bahncard 20 oder 50 als Karte genießen konnten, benötigen nun ein Smartphone und die „DB Navigator“ App mit einem Kundenkonto, um ihre Vorteile weiter nutzen zu können.             Mehr Informationen zu den Karten finden sie hier.                                                              Die Bahn begründet diesen Schritt zum einen, um Kosten zu sparen, und zum anderen, um der Umwelt zuliebe zu handeln. Als Verkehrsmittel, das sich klimafreundlich nennt, passen keine Plastikkarten ins Konzept. Wenn die Bahn jetzt noch so konsequent auf den Verzicht von Kaffeeplastikbechern in ihren Zügen wäre, würde dieser Punkt glaubwürdiger erscheinen. Tatsache ist jedoch, dass trotz aller Digitalisierung die Kunden ihre persönlichen Daten preisgeben und sich um die Endgeräte kümmern müssen, um das Angebot nutzen zu können. Somit kommen nur die Kunden ab Juni in den Genuss eines Sparangebots der Bahn, die technisch versiert sind und sich auch ein Smartphone leisten können. Und das sind im Jahr 2024 nicht hundert Prozent der Bevölkerung.

Wie sieht es bei den Fahrtickets aus?    

Eine repräsentative Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) hat ergeben, dass 64 Prozent von 1.000 Befragten über 16 Jahren es „sehr schlecht oder eher schlecht“ fänden, wenn sie ihre Tickets nur noch digital kaufen könnten. (Mehr zu der Umfrage)

Sparpreise nur noch mit Datenzahlung.

Schon jetzt können Sparangebote- und Supersparangebote nicht mehr am Ticketautomaten gebucht werden. Derjenige, der das Angebot nutzen möchte, muss mit seinen Daten in Form von Handynummer oder E-Mail zahlen. Somit wird auch die Bahn nach der DHL zur Datenkrake (mehr zur DHL).

Fazit

Die Digitalisierung schreitet voran, keine Frage. Für viele ist die digitale Nutzung bereits so selbstverständlich, dass es kein Problem darstellt, eine digitale Bahncard oder ein digitales Ticket zu nutzen. Zumal, selbst wenn sie alles bereits online erledigen, sie verpflichtet sind, ihr digitales Ticket auch dann vorzuzeigen, wenn sie keinen Akku mehr haben oder kein Netz. Dies könnte einem Schwarzfahren gleichkommen, wenn ihnen das passiert. Für eine große Personengruppe wird aufgrund ihres Alters, Handicaps oder sozialen Standes die Möglichkeit genommen, wie in diesem Fall Sparangebote zu nutzen. Sollten nicht alle Menschen die gleichen Chancen haben? Solange es noch analoge Kunden gibt, sollten da nicht auch analoge Angebote noch als Alternative zur Verfügung stehen?

Haben Sie fragen zum digitalen BahnCard einrichten oder Ticket kaufen. Ich biete Einzelstunden an in der Volkshochschule Bielefeld oder bei der Diakonie für Bielefefeld an. Alle Informationen finden Sie auf meiner Terminseite oder nehmen Sie mit mir Kontakt auf.
 
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